Reisedurchfall
In den ersten Tagen Ihres Auslandaufenthaltes sind Sie für Durchfallerkrankungen am anfälligsten. Essen Sie deshalb nur gekochte Speisen, achten Sie auf gute Hygiene (Hände waschen!) und trinken Sie kein Wasser aus dem Hahn.
Bakterien oder deren Gifte, Viren und Darmparasiten oder Amöben sind für Durchfallerkrankungen verantwortlich. Sie werden über schmutzige Hände, Getränke oder Lebensmittel übertragen. Grundsätzlich gilt die goldene Regel der Reisenden: Siede es, koche es, schäle es oder lass es bleiben.
Durchfallerkrankungen sind die meist genannte Gesundheitsstörung von Auslandreisenden. 20 bis 50 Prozent stecken sich in Entwicklungsländern damit an. Bei rechtzeitiger Behandlung geht es Ihnen bald besser. Nach längerer Zeit im Ausland ist bei Ihrer Rückkehr ein Besuch beim Arzt angezeigt. Er wird abklären, ob sich bei Ihnen Darmparasiten eingenistet haben. Dies auch, wenn Sie nicht unter anhaltenden Durchfallerkrankungen gelitten haben.
Wie können Sie Durchfallerkrankungen vorbeugen?
- Keine rohen oder unvollständig gekochten Meeresfrüchte (vor allem Austern), Fische und Fleischgerichte (Beefsteak, Tartar) essen.
- Salate und rohe Gemüse meiden.
- Keine Früchte essen, die Sie nicht selber schälen können.
- Auf Milch verzichten.
- Kein Speiseeis und keine Puddings essen.
- Kalte Buffets meiden.
- Kein Leitungswasser trinken und kein Eis in Getränken konsumieren. Abgefülltes Wasser kaufen und dieses auch zum Zähneputzen benutzen. Ansonsten abgekochtes Wasser in frisch zubereitetem Tee oder Kaffee trinken. Alle originalversiegelten Getränke enthalten keine Krankheitserreger.
- Gemeinschaftshandtücher auf der Toilette meiden. Trotzdem: vor jedem Essen die Hände mit Seife gründlich waschen!
Was können Sie gegen Durchfall tun?
Oft ist Durchfall von Bauchkrämpfen begleitet. In 48 Stunden haben Sie eine solche Erkrankung gewöhnlich überwunden. Die wichtigste Massnahme ist, die durch den Durchfall verlorene Flüssigkeit und das Salz zu ersetzen. Dazu eignen sich Bouillon, Fruchtsäfte oder gezuckerter Tee. Für Kleinkinder und ältere Leute, wo dies besonders wichtig ist, gibt es in der Apotheke Beutel, mit denen sich eine geeignete Lösung zum Trinken zubereiten lässt.
Selbstgemacht geht es übrigens auch: Ein gestrichener Teelöffel Kochsalz, acht gestrichenen Teelöffel Zucker und eine Tasse Fruchtsaft auf einen Liter gekochtes Wasser ergeben die benötigte Zucker-Salzlösung. Auf einer Flug- oder Busreise, wo eine rasche Heilung erwünscht ist, verwenden Sie zusätzlich ein durchfallhemmendes Medikament, das bei Durchfall ohne Fieber und ohne Blut im Stuhl am schnellsten wirkt.
Alarmsymptome: Fieber oder schleimiger bzw. blutiger Stuhlgang!
Bei Durchfall mit Fieber und Blutabgang empfehlen wir Ihnen einen Besuch beim Arzt. Hier sind Antibiotika die erste Wahl. Eine Nahrungsmittelvergiftung erkennen Sie gewöhnlich am Brechdurchfall, der Sie innert Stunden nach dem Genuss von verdorbenen Speisen befällt (spätestens innert 24 Stunden) und danach nach einigen Stunden etwas abklingt. Bis zum Arzttermin empfehlen wir die Einnahme von Kohlehaltigen Tabletten, welche die Giftstoffe der krankheitserregenden Bakterien binden können. Motilitätshemmende Arzneimittel wie Imodium sind dann unbedingt zu meiden, da sonst die Giftstoffe länger im Darm bleiben und die Darmwand schädigen können!